Warum evidenzbasierte Supplements im Biohacking eine sinnvolle Ergänzung sein können

Hinweis: Dieser Beitrag ist redaktionell und ersetzt keine individuelle medizinische Beratung. Nahrungsergänzungsmittel sind Lebensmittel und ersetzen keine abwechslungsreiche, ausgewogene Ernährung und gesunde Lebensweise.

Der stille Verlust

Stell dir vor, du beißt in einen knackigen Apfel – frisch, saftig. Immer wieder wird diskutiert, ob Obst und Gemüse heute andere Nährstoffgehalte aufweisen als früher. Untersuchungen zeigen je nach Sorte, Anbau, Boden, Reife, Lagerung und Analytik teils deutliche Schwankungen; pauschale Aussagen („früher grundsätzlich mehr Nährstoffe“) lassen sich nicht allgemein treffen.

Unabhängig davon bleibt die Frage: Wie sichern wir eine bedarfsgerechte Nährstoffzufuhr?
Primär durch eine ausgewogene Ernährung mit vielfältigen, möglichst unverarbeiteten Lebensmitteln. Ergänzendkönnen evidenzbasiert ausgewählte Nahrungsergänzungen in begründeten Einzelfällen sinnvoll sein – z. B. bei individuell festgestelltem Bedarf, besonderen Lebensphasen oder eingeschränkter Zufuhr – nach fachlicher Beratungund unter Beachtung der zugelassenen gesundheitsbezogenen Angaben.

Teil 1: Fakten & Ursachen

1.1 Historischer Rückblick

Bereits seit den 1990er-Jahren gibt es Analysen, die auf mögliche Veränderungen der Nährstoffgehalte in Obst und Gemüse im Zeitverlauf hinweisen. So berichtete eine Auswertung, die 1997 im British Food Journal veröffentlicht wurde, bei einzelnen Sorten geringere Gehalte u. a. an Magnesium, Eisen und Kupfer im Vergleich zu früheren Datensätzen.
Wichtig: Solche Zeitreihenvergleiche sind methodisch anspruchsvoll; Unterschiede können u. a. auf Sortenwahl, Standort/Boden, Erntezeitpunkt, Reifegrad, Lagerung und veränderte Analytik zurückgehen. Eine generelle Aussage im Sinne von „früher grundsätzlich nährstoffreicher“ lässt sich daraus nicht ableiten.

1.2 Aktuelle Studienlage

Auch spätere Arbeiten haben Vergleiche historischer und neuerer Nährwertdaten vorgenommen. Eine häufig zitierte Publikation im Journal of the American College of Nutrition (2004) verglich USDA-Daten von 1950 und 1999 für 43 Gemüse-/Obstsorten und fand bei einzelnen Nährstoffen (u. a. Protein, Calcium, Phosphor, Eisen, Riboflavin, Vitamin C) Rückgänge.
Ebenso berichtete eine Institutsanalyse (Kushi Institute) für 12 frische Gemüsesorten zwischen 1975 und 1997 durchschnittliche Rückgänge in bestimmten Nährstoffen.

Einordnung: Die Ergebnisse variieren je nach Nährstoff, Kulturpflanze und Datensatz. Sie belegen nicht kausal, dass moderne Landwirtschaft oder Züchtung per se zu einem allgemeinen Nährstoffverlust führen. Vielmehr sind mehrere Faktoren zu berücksichtigen (z. B. Sortenwechsel hin zu höherem Ertrag/Wassergehalt, geographische Unterschiede, Messmethoden). Für Verbraucherkommunikation gilt: Fokus auf eine vielfältige, ausgewogene Ernährung; ergänzende Supplemente kommen – falls individuell erforderlich – nur nach fachlicher Beratung und unter Beachtung der zugelassenen gesundheitsbezogenen Angaben in Betracht.

1.3 Ursachen möglicher Nährstoffveränderungen

Mehrere Faktoren können zu veränderten Nährstoffgehalten in Obst und Gemüse beitragen (je nach Kultur, Standort, Saison und Messmethode unterschiedlich):

  • Intensivere Anbausysteme: Moderne Produktionsweisen priorisieren hohe Erträge; damit kann sich die Nährstoffmenge bezogen auf die Frischmasse verändern (Stichwort „Ertrags-/Verdünnungseffekt“).

  • Bodenmanagement: Einseitige Düngung, geringe organische Substanz oder Erosion können die Verfügbarkeit von Spurenelementen beeinflussen. Gegenmaßnahmen sind z. B. Fruchtfolgen, Zwischenbegrünung, Kompost/organische Dünger.

  • Züchtungsziele: Selektion auf Ertrag, Größe, Lager-/Transportfähigkeit kann Nährstoffprofile verschieben; parallel existieren Sortenprogramme, die gezielt höhere Gehalte anstreben (Biofortifikation).

  • Erntezeitpunkt & Logistik: Unreif geerntete Ware sowie lange Lager- und Transportketten können die Gehalte einzelner Vitamine/sekundärer Pflanzenstoffe beeinflussen; Reifegrad und Lagerbedingungen(Temperatur, Licht) spielen eine Rolle.

Einordnung: Die genannten Punkte erklären mögliche Unterschiede, ersetzen aber keine pauschale Aussage im Sinne von „früher grundsätzlich nährstoffreicher“. Für Verbraucher gilt: vielfältig einkaufen, saisonal/regional, schonend lagern und zubereiten; Nahrungsergänzungen nur bei begründetem Bedarf und nach fachlicher Beratung (unter Beachtung zugelassener gesundheitsbezogener Angaben).

Teil 2: Was bedeutet das für unsere Gesundheit?

  • Mögliche Versorgungslücken bei Mikronährstoffen
    Auch bei ausreichender Kalorienzufuhr können einzelne Vitamine und Mineralstoffe unterversorgt sein – abhängig von Lebensstil, Ernährungsweise und individuellen Faktoren. Der tatsächliche Status lässt sich nur medizinisch (z. B. ärztliche Diagnostik) beurteilen.

  • Funktionen, die eine ausreichende Nährstoffzufuhr benötigen (zugelassene Angaben)
    Einige Beispiele:
    Vitamin D trägt zu einer normalen Funktion des Immunsystems sowie zur Erhaltung normaler Knochen und Muskelfunktion bei.
    Vitamin C trägt zum Schutz der Zellen vor oxidativem Stress, zu einem normalen Energiestoffwechsel und zur Verringerung von Müdigkeit und Ermüdung bei.
    Zink trägt zu einer normalen Funktion des Immunsystems und zum Schutz der Zellen vor oxidativem Stressbei.
    (Die Angaben gelten bei ausreichender Zufuhr.)

  • Langfristige Unterversorgung – mögliche Zusammenhänge
    Epidemiologische Arbeiten beschreiben Assoziationen zwischen unzureichender Zufuhr einzelner Nährstoffeund gesundheitsrelevanten Parametern (z. B. Calcium/Vitamin D und Knochengesundheit, Eisen und Blutbildung). Diese Hinweise sind allgemeine Einordnungen und keine Aussagen zur Vorbeugung, Behandlung oder Heilung von Krankheiten.

Hinweis: Dieser Abschnitt ersetzt keine individuelle medizinische Beratung. Nahrungsergänzungsmittel sind Lebensmittel und ersetzen keine abwechslungsreiche, ausgewogene Ernährung und gesunde Lebensweise.

Teil 3: Evidenzbasierte Supplements als Ergänzung

Vor dem Hintergrund möglicher Veränderungen in Nährstoffgehalten können evidenzbasiert ausgewählte Nahrungsergänzungsmittel in begründeten Einzelfällen eine sinnvolle Ergänzung zur Ernährung sein – keineErsatzlösung.
Pflichthinweis: Nahrungsergänzungsmittel sind Lebensmittel und ersetzen keine abwechslungsreiche, ausgewogene Ernährung und gesunde Lebensweise.

3.1 Was bedeutet „evidenzbasiert“?

Mit evidenzbasiert ist gemeint, dass Konzept, Dosierung und Zweckbestimmung eines Produkts sich an publizierter wissenschaftlicher Evidenz zu den jeweiligen Nährstoffen orientieren – und dass in der Kommunikation ausschließlich zugelassene gesundheitsbezogene Angaben (EU-Health-Claims) verwendet werden. Dazu zählen u. a.:

  • transparente Bezugnahme auf Studien/Literatur zur Nährstofffunktion (ohne Heil-/Krankheitsversprechen),

  • angemessene Dosierungen im Rahmen anerkannter Referenzwerte und Sicherheitsbewertungen,

  • Herstellung nach Qualitätsstandards (z. B. HACCP/GMP) sowie Chargen-/Reinheitsprüfungen.

Wichtig: „Evidenzbasiert“ ist kein amtliches Gütesiegel und keine Garantie für individuelle Wirksamkeit. Aussagen zu Behandlung, Heilung oder Prävention von Krankheiten sind unzulässig.

3.2 Mögliche Vorteile evidenzbasierter Supplements

  • Gezielte Nährstoffzufuhr: ermöglichen – in Abstimmung mit Fachpersonal – eine präzise Ergänzungspezifischer Vitamine/Mineralstoffe.

  • Schließen ernährungsbedingter Lücken: können dazu beitragen, vorübergehende Versorgungslücken zu überbrücken, wenn die Zufuhr über die Ernährung nachweislich nicht ausreicht.

  • Besondere Lebenssituationen: können sinnvoll sein bei erhöhtem Bedarf (z. B. bestimmte Lebensphasen) oder eingeschränkter Zufuhr – jeweils individuell abklären.

Hinweis: Entscheidungen zu Ob/Wie/Dosierung bitte ärztlich oder pharmazeutisch beraten lassen. Für gesundheitsbezogene Aussagen gelten ausschließlich die zugelassenen EU-Angaben; Krankheits-/Therapieversprechen sind ausgeschlossen.

Teil 4: Biohacking – die Verbindung zur Selbstoptimierung

Biohacking meint den bewussten Einsatz wissenschaftlich fundierter Routinen (Ernährung, Schlaf, Bewegung, Stressmanagement, Umgebung), um das eigene Wohlbefinden und die funktionale Leistungsfähigkeit zu gestalten. Evidenzbasiert ausgewählte Nahrungsergänzungsmittel können dabei eine ergänzende Rolle spielen – sie ersetzen keine ausgewogene Ernährung oder medizinische Beratung.

4.1 Supplements im Biohacking (evidenzbasiert & claims-konform)

Biohacker setzen – wo sinnvoll und nach Beratung – gezielt Nährstoffe ein. Zulässig sind ausschließlich die zugelassenen EU-Health-Claims; Beispiele:

  • Kognition & Fokus
    DHA: trägt zur Erhaltung normaler Gehirnfunktion bei (ab 250 mg DHA/Tag).
    Vitamin B5 (Pantothensäure): trägt zu einer normalen geistigen Leistung bei.
    Eisen und Jod: tragen zu einer normalen kognitiven Funktion bei.

  • Energie & Ermüdung
    Vitamin C, B2, B3, B5, B6, B12, Folat sowie Magnesium: tragen zur Verringerung von Müdigkeit und Ermüdung bzw. zu einem normalen Energiestoffwechsel bei (gilt bei ausreichender Zufuhr).

  • Nervensystem & Ausgleich
    Magnesium: trägt zu einer normalen Funktion des Nervensystems und zu einer normalen psychologischen Funktion bei.
    (Hinweis: Stoffe wie „Nootropika“ oder Coenzym Q10 haben keine zugelassenen EU-Health-Claims; Aussagen zur „Verbesserung“ von Gedächtnis/Leistung sind im Verbrauchertext nicht zulässig. Melatonin ist national unterschiedlich reguliert und gehört – falls überhaupt – in ärztliche Hände.)

Pflichthinweis: Nahrungsergänzungsmittel sind Lebensmittel und kein Ersatz für eine abwechslungsreiche, ausgewogene Ernährung und gesunde Lebensweise.

4.2 Personalisierte Ansätze

Individuelle Strategien können labor- und anamnese­gestützt entwickelt werden (z. B. Status relevanter Nährstoffe). Das erfolgt ärztlich/medizinisch – inkl. Indikation, Datenschutz und Interpretation.
Hinweis: Genetische Tests und andere Diagnostik unterliegen rechtlichen Rahmenbedingungen (z. B. Medizinprodukte-/IVD-Regeln) und gehören in fachkundige Hände. Entscheidungen zu Ob/Wie/Dosierung bitte ärztlich oder pharmazeutisch abklären.

Teil 5: Empfehlungen für die Praxis

Wir müssen nicht „alles ändern“, nur bewusster wählen. So nutzt du Biohacking ohne Overload – Schritt für Schritt und evidenzbasiert.

1) Bewusste Ernährung
Setze den Fokus auf saisonal & regional, gern in Bio-Qualität. Vielfalt auf dem Teller bleibt die stärkste Basis.

2) Regelmäßige Checks – mit Augenmaß
Lass in Abstimmung mit Ärztin/Arzt prüfen, ob relevante Nährstoffwerte kontrolliert werden sollten (z. B. in bestimmten Lebensphasen oder bei begründetem Verdacht). Ergebnisse immer fachlich interpretieren lassen.

3) Gezielte Supplementierung – evidenzbasiert statt „viel hilft viel“
Wenn ergänzen, dann gezielt:

  • Produkte wählen, deren Konzept & Dosierung sich an publizierter Evidenz zu den jeweiligen Nährstoffen orientieren und ausschließlich zugelassene EU-Health-Claims nutzen.

  • Auf Qualität & Transparenz achten (Rohstoffe, Reinheit/Chargenprüfung, nachvollziehbare Deklaration).

  • Individuell dosieren – nach fachlicher Beratung. Ziel ist das Richtige, nicht mehr.

💡 Unser persönlicher Tipp
Lebensmittelbasierte Produkte (z. B. Pulver/Kapseln aus schonend getrocknetem Obst-, Gemüse- und Beerensaft) können eine natürliche Vielfalt an Nähr- und Pflanzenstoffen bereitstellen. Die Bioverfügbarkeit ist nährstoffabhängig und kann je nach Matrix variieren – bitte Herstellerangaben beachten und im Zweifel fachlich beraten lassen.


Pflichthinweis: Nahrungsergänzungsmittel sind Lebensmittel und ersetzen keine abwechslungsreiche, ausgewogene Ernährung und gesunde Lebensweise. Dies ist keine individuelle medizinische Beratung. Entscheidungen zu Ob/Wie/Dosierung bitte ärztlich oder pharmazeutisch abklären.

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Pflichthinweis: Nahrungsergänzungsmittel sind Lebensmittel und ersetzen keine abwechslungsreiche, ausgewogene Ernährung und gesunde Lebensweise.

Quellen (Einordnung – keine Gesundheitsversprechen)

Primär- / Fachliteratur

  • Davis, D. R.; Epp, M. D.; Riordan, H. D. (2004): Changes in USDA Food Composition Data for 43 Garden Crops, 1950 to 1999. Journal of the American College of Nutrition 23(6): 669–682. Zeitreihenvergleich zu Nährstoffgehalten; methodische Einschränkungen beachten.
  • Thomas, D. (2003): A study on the mineral depletion of the foods available to us as a nation over the period 1940 to 1991. Nutrition and Health 17(2): 85–115. Analyse britischer Datensätze; keine kausalen Aussagen möglich.

Institutionell / Graue Literatur

  • Kushi Institute (1999): Nutritional Quality of Vegetables and Fruits in the U.S. Has Declined. Interne Analyse auf Basis USDA-Daten; keine Peer-Review-Publikation.

Journalistische Übersichten

  • Scientific American (2021): Dirt Poor: Have Fruits and Vegetables Become Less Nutritious? Zum Artikel Laienverständliche Einordnung; verweist auf Primärquellen.

Blog / Sekundärquelle

  • Mein Kräuterkeller (2021): Sinkender Nährstoffgehalt von Obst und Gemüse?! Hintergründe und Studien. Zum Beitrag Blogartikel; bitte stets mit Primärliteratur gegentesten.

Hinweis: Die genannten Quellen dienen der Einordnung. Sie erlauben keine pauschale Aussage im Sinne von „früher grundsätzlich nährstoffreicher“. Zeitreihen unterscheiden sich nach Sorte, Standort, Reife, Lagerung und Analytik. Für gesundheitsbezogene Angaben gelten ausschließlich die zugelassenen EU-Health-Claims.